Zeche L³

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Duisburg-Mitte hat einen Reichtum an Ressourcen, welche nebeneinander  existieren, aber nicht zusammen arbeiten und ein positives Stadtbild erzeugen. Ein großes Potenzial hat das Team in der Universität und ihrer Studierenden gesehen. Sie ist Anlaufstelle für viele junge Akademiker aus dem ganzen Ruhrgebiet und internationale Studierende. Leider hat sie, auch mit dem Standort Essen, das Stigma einer Pendleruni. Viele Studierende aus dem Ruhrgebiet sehen nicht die Notwendigkeit in Duisburg zu leben und es zu einer Studentenstadt zu machen. Dies spiegelt sich auch in den Wohnheimen in Duisburg wieder, man bekommt hier den Eindruck einer „Gefängnisatmosphäre“. Graue Wände, welche sich durch die fensterlosen Flure ziehen gesäumt von verschlossenen Türen - miteinander wohnen ist anders.

Eine weitere Ressource, die Duisburg-Mitte bietet, sind die leer stehenden Gebäude rund um die Universität. Hier soll die Idee der Zeche L³ greifen. Die Zeche L³ ist ein Haus für Studierende von der Stadt Duisburg. Es bietet die Möglichkeit des Lebens, Lernens und des Miteinander: LIVE, LEARN & LINK - oder kurz: L³.  

LIVE:  Das Leben im Haus, ein Leerstand oder ein Neubau, findet auf verschiedenen Ebenen statt. Die Studierenden leben in 3er Wohneinheiten, die ein eigenes Wohnzimmer mit Küche und einem Bad beinhaltet. Leben findet aber auch in einem integrierten Café statt, welches auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Ein Sportraum, Veranstaltungsraum oder Garten bietet ebenfalls genug Platz um zu entspannen und sich zu treffen.  

LEARN: Findet das Lernen in aktuellen Wohnheimen in den eigenen Zimmern der Studierenden statt, soll dieser Aspekt in einem separaten Bereich des Hauses stattfinden. Hierfür soll eine ruhige Etage mit mehreren Gruppenarbeitsräumen und besten Lernvoraussetzungen geschaffen werden.  

LINK: Das MITEINANDER, ein wichtiger Punkt der Zeche L³. Es greift in jedem der der Ls und soll nicht nur auf das Miteinander der Studierenden untereinander begrenzt sein. Das Miteinander soll natürlich auch im Haus stattfinden, aber auch auf der Ebene der Stadt. Die Stadt, als Träger des Hauses, bietet sogenannte „Zechenstunden“ an. Diese Zechenstunden dienen zum einem dazu, die ausfallenden Zivildienststunden zu kompensieren und zum anderem eine Mietminderung für die Studierenden zur Folge zu haben. Dadurch soll einerseits Engagement und Verbundenheit zur Stadt entstehen und der Wohnort Duisburg attraktiv gemacht werden. Ein weiterer wichtiger Partner, der für ein Miteinander gewonnen werden sollte, ist die Industrie. Firmen wie Thyssen-Krupp sind oft auf der Suche nach Nachwuchskräften und haben selten oder nur schwierigen Zugang zu Studierenden. Dieser soll durch eine Sponsoring-Partnerschaft mit dem Haus geschaffen werden. Der Effekt, der daraus entstehen soll, ist einerseits eine Kostenteilung mit der Stadt, andererseits der Zugang zu den Mitarbeitern von Morgen.  

Die Größe Duisburgs ermöglicht es, mehrere Zechen L³ zu errichten und so eine Art Studentenviertel bzw. Studentenstadt in Duisburg zu gründen. So können mehr junge Akademiker dazu verleitet werden, nach Duisburg zu ziehen und langfristig den Folgen des demographischen Wandels entgegen zu wirken. Die „Zechenstunden“ ermöglichen den Studierenden über das universitäre Umfeld hinaus die Stadt Duisburg und ihre Bewohner näher kennenzulernen. Dies schafft Bindung und Vertrauen - die perfekte Grundlage, um Duisburg als einen permanenten Wohnort in Betracht zu ziehen.

Diese Interaktion zwischen Studierenden und den Bewohnern Duisburgs hilft dabei, Vorurteile abzubauen und interkulturelle Sensibilisierung zu fördern, die wiederum das interkulturelle Zusammenleben in Duisburg vorantreibt. Auch wenn einige Studierende nach ihrem Studium Duisburg verlassen, werden sie ein positives Bild von Duisburg mitnehmen.